Chalcides striatus striatus
Reptilia → Squamata → Scincidae → Chalcides → Chalcides striatus
Der Westliche Dreizehen-Schlankskink ( Chalcides striatus striatus ) ist eine Echse mit schlangenähnlichem Aussehen, die sich leicht durch ihren langen, relativ zylindrischen Körper, kleine Gliedmaßen mit drei gut entwickelten Zehen und ein Farbmuster mit schmalen dunklen Längsstreifen auf olivbraunem Grund erkennen lässt. Ausgewachsene Tiere erreichen in der Regel 25–35 cm, wobei mehr als die Hälfte auf den langen Schwanz entfällt. Die glatte, glänzende Haut, die eingeschränkte Beweglichkeit der Gliedmaßen und die schlängelnde Fortbewegung unterscheiden sie deutlich von gewöhnlichen Eidechsen. Bei Bedrohung kann sie die Schwanzautotomie (Selbstabwurf des Schwanzes) durchführen.
Chalcides striatus striatus ist in einem atlantisch-mediterranen Streifen Westeuropas verbreitet, von der Iberischen Halbinsel bis nach Westligurien, mit isolierten Reliktpopulationen. In Ligurien ist das Vorkommen fast ausschließlich im Westen dokumentiert, vor allem in silikatischen Küstenbereichen und in der Ebene von Albenga, wo sie in fragmentierten Restbeständen überlebt. Sie zählt zu den seltensten und am stärksten lokalisierten Eidechsenarten Italiens; die verbliebenen Populationen sind oft isoliert und genetisch anfällig.
Bevorzugt feuchte, sonnige Wiesen, Waldränder, Lichtungen, trockene Grasflächen mit lückiger Vegetation, gelegentlich auch Reste mediterraner Macchie und extensiv genutzte Agrarflächen. Die Mikrostruktur der Verstecke ist entscheidend: Man findet sie unter Steinen, Holzstücken, Pflanzenresten oder in verrottenden Baumstümpfen. Zu stark beschattete Bereiche oder vegetationslose Flächen werden selten besiedelt. Die Toleranz gegenüber Feuchtigkeit und die Empfindlichkeit gegenüber Lebensraumfragmentierung sind besonders ausgeprägt.
Diese tagaktive, unauffällige Art verbringt einen Großteil des Tages in niedriger Vegetation. Sie ist meist scheu, sucht bei der geringsten Störung Deckung und bleibt oft lange verborgen. Die Aktivitätsperiode reicht von März bis Oktober. Die Fortpflanzung erfolgt im Frühjahr; die Weibchen sind ovovivipar und bringen gegen Ende des Sommers (Juli–August) voll entwickelte Jungtiere zur Welt.
Chalcides striatus striatus (Westlicher Dreizehen-Schlankskink) ernährt sich hauptsächlich von kleinen Gliederfüßern: Insekten, Larven, Spinnen und anderen wirbellosen Tieren, die sich im Gras und in der Streuschicht finden. Die heimliche Lebensweise und die Fähigkeit, sich zwischen Grashalmen und unter Laub zu bewegen, erleichtern die Jagd auf schwer erreichbare Beute.
Sie gehört zu den wenigen einheimischen italienischen Echsen, die eine ausgeprägte Anpassung an offene Graslandschaften zeigen; die schlangenartige Körperform, die Viviparie und die Vorliebe für feuchte Mikrohabitate sind Beispiele für konvergente Evolution mit anderen grabenden Arten. Die Art ist durch nationale und EU-Gesetzgebung geschützt und erfordert besondere Aufmerksamkeit und gezielte Schutzmaßnahmen: Das Überleben stabiler Populationen ist eng an die Erhaltung und aktive Pflege geeigneter Lebensräume gebunden.